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Preisträger des goEast Filmfestivals 2020 gekürt

Über 100 Filme aus 40 Ländern wollte das goEast eigentlich vor Ort zeigen – doch Corona machte dem Filmfestival einen Strich durch die Rechnung. Nichtsdestotrotz wurden nun die Preisträger der 20. Ausgabe gekürt, darunter etliche interessante Doku-Formate. 

Aufgrund der Einschränkungen im Zuge der Corona-Pandemie entwickelten die Festivalmacher*innen für die Jubiläumsausgabe des goEast Filmfestivals eine Hybridlösung mit Online-Angeboten und Live-Events zu späteren Terminen in diesem Jahr (ausführliche Informationen dazu in unserem Artikel »Hybrid-Lösung beim goEast Filmfestival 2020«). Die internationale Jury unter dem Vorsitz von Christoph Terhechte sichtete und tagte digital – fast schon ein gewohntes Bild dieser Tage.

Bild: RoundsROUNDS ist Gewinner der Goldenen Lilie

ROUNDS (Bulgarien, Serbien, Frankreich 2019, Regie: Stephan Komandarev) ist der Gewinner des Hauptpreises – der Goldenen Lilie. »Mit authentischen Dialogen, ausgezeichnetem Schauspiel und bemerkenswerter Kinematographie gelingt es dem Film, einfühlsame menschliche Porträts zu schaffen«, so die Jury. Zudem holte die Produktion den Preis der Internationalen Filmkritik FIPRESCI (Spielfilm).

Ausgezeichnete Dokumentationen beim goEast Filmfestival 2020

Dieser kürte in der weiteren Kategorie »Dokumentarfilm« STATE FUNERAL (Niederlande, Litauen 2019, Regie: Sergei Loznitsa) zum Sieger, dessen Kraft allein im Zusammenspiel von Bildern und Musik liegt. »Keine Erzählung, keine Interviewer, keine ausgefeilte Regie, sondern vor allem Schnitt«, heißt es in der Begründung über »ein zugängliches Stück Geschichte, ein unvergleichliches Erlebnis und eine morbide Zeitreise.«

Das mit 3.500 Euro dotierte Renovabis Recherchestipendium für Dokumentarfilmprojekte mit Menschenrechtsschwerpunkt geht an HOME IS WHERE THE FILMS ARE der kosovarischen Regisseurin More Raça, die selbst als Kind in einem Flüchtlingslager in Mazedonien gelebt und inmitten des Elends eine Zuflucht in Filmen gefunden hat. »Wir verstehen das Projekt und auch den Preis selbst als Ermutigung für alle Kulturschaffende in diesen schwierigen Zeiten«, teilt das goEast Filmfestival mit, das auf die besondere Kraft von Kultur gerade in schwierigen Zeiten verweist. HOME IS WHERE THE FILMS ARE greift das Thema Filmvorführungen für Kinder in Flüchtlingslagern auf.

Bild: In Between

Der vom Kulturfonds Frankfurt gestiftete RheinMain Kurzfilmpreis geht an IN BETWEEN (Kosovo 2019, Regie: Samir Karahoda) und somit laut den Festivalmachern »ganz explizit an einen herausragend gefilmten Dokumentarfilm«, der zum Diskurs über traditionelle Familienstrukturen und Zusammenhalt einlade. »Intensive Einblicke in Architektur, Historie, Familie, Menschen und Kultur« gehen dabei Hand in Hand mit »akribischer Nähe zu den Protagonisten und ihren Geschichten«, so die Jury.

Weitere Preisträger der Jubiläumsausgabe

Der Film IMMORTAL (Estland, Lettland 2019, Regie: Ksenia Okhapkina) wurde mit dem Preis des Auswärtigen Amtes für Kulturelle Vielfalt ausgezeichnet. Karolis Kaupinis holte mit seinem »in atemberaubend schönem Schwarz-Weiß im klassischen Academy Format gedrehten Debüt« NOVA LITUANIA (Litauen 2019) den Preis der Landeshauptstadt Wiesbaden für die Beste Regie. 

Ein gutes Zeichen für den Zusammenhalt der Branche: Die Preisgelder der vier Hauptpreise (Goldene Lilie für den Besten Film, Preis der Landeshauptstadt Wiesbaden für die Beste Regie, Preis des Auswärtigen Amtes für Kulturelle Vielfalt und den RheinMain Kurzfilmpreis) in einer Gesamthöhe von 24.000 Euro werden solidarisch unter allen Filmschaffenden aufgeteilt. 

Die Vorführung der 16 Wettbewerbsbeiträge ist für den November in der realen Caligari FilmBühne Wiesbaden geplant.

Alle Preise & lobende Erwähnungen

(Elisa Reznicek)

Tags: doknews

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