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Beyond Documentary: Podcasts zu Werner Herzog

Die Redaktion vom Haus des Dokumentarfilms empfiehlt in der Artikelreihe „Beyond Documentary" Podcasts zu Dokumentarfilmen. Dieses Mal: „Das Hamlet-Syndrom“, „Aşk, Mark ve Ölüm – Liebe, D-Mark und Tod“ und Dokus von Werner Herzog wie „Grizzly Man“.

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1. Dokumentarfilm: „Das Hamlet-Syndrom“ von Elwira Niewiera und Piotr Rosołowski

Elwira Niewiera und Piotr Rosołowski zeigen in ihrem Dokumentarfilm eine junge ukrainische Generation , die vom Krieg und politischen Umbrüchen geprägt ist. Zu Beginn der filmischen Beobachtung werden die Vorbereitungen eines Theaterstücks, das auf Motiven aus Shakespeares „Hamlet“ fußt, gezeigt. Zwei Schauspielerinnen und drei Schauspieler konfrontieren sich in der Inszenierung mit den traumatischen Erfahrungen von Krieg und Gewalt. Der Einmarsch Russlands bestimmt nicht mehr nur ihre Vergangenheit und Gegenwart, sondern auch ihre Zukunft.

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„Das Hamlet-Syndrom“ wurde mit dem Roman Brodmann Preis 2022 vom Haus des Dokumentarfilms ausgezeichnet. Er feierte beim Locarno Filmfestival Premiere und wurde bei der Semaine de la critique mit dem Hauptpreis ausgezeichnet.

Podcast: Einladungen zum Ausdeuten – Locarno 2022

Frédéric Jaeger und Rüdiger Suchsland berichten im Podcast direkt aus Locarno, während das Filmfestival stattfindet (3.-13. August 2022). Sie tauschen sich über die vielen Ebenen von „Das Hamlet-Syndrom“ aus, die aufgrund ihrer Komplexität viel Interpretationsspielraum bieten. Die Besonderheit des Films liegt für Jaeger und Suchsland vor allem im Unkonventionellen und der essayistischen Aufbereitung, die den Inhalt subjektiv und poetisch dokumentiert. Die Podcaster sprechen neben „Das Hamlet Syndrom“ außerdem über einen experimentellen Abenteuerfilm (ebenfalls ein Locarno Filmfestival-Wettbewerbsbeitrag aus Deutschland), Helena Wittmanns „Human Flowers of Flesh“, sowie den Spielfilm „How is Katia?“ von Ch Tynkevych.

2. Dokumentarfilm: „Aşk, Mark ve Ölüm – Liebe, D-Mark und Tod“ von Cem Kaya

Cem Kaya feiert in seinem Film „Aşk, Mark ve Ölüm – Liebe, D-Mark und Tod“ 60 Jahre türkisch-deutsche Musikgeschichte. Sogenannte „Gastarbeiter:innen“, die Anfang der 1960er Jahre nach Deutschland kommen, erleben viel Leid und Fremdenfeindlichkeit. Diese Herausforderungen bringen sie in ihren einzigartigen Liedern zum Ausdruck, in denen sie oft auch über Heimweh und Sorgen um den Nachzug der Familie klagen. Kaya trifft die Stars der Szene, die vom damaligen Ankommen, Leben und der neu entstehenden türkischen Musikkultur in Deutschland berichten.

Liebe D Mark und Tod Poster

„Aşk, Mark ve Ölüm – Liebe, D-Mark und Tod“ lief im September 2022 als DOK Premiere vom Haus des Dokumentarfilms. Den Nachbericht gibt es auf dokumentarfilm.info.

„LETsDOK – der Talk zum Dokumentarfilm“ Podcast

Der LETsDOK-Podcast entstand begleitend zu den bundesweiten Dokumentarfilmtagen , die vom 12.-18.09.22 Regisseur:innen und ihr Publikum zusammenbrachten.
Dokumentarfilme nehmen Zuschauer:innen mit in unbekannte, fremde Welten. Dabei bieten sie neue Sichtweisen, rütteln oft sogar auf. Sie hinterfragen gesellschaftliche Systeme und fördern unbekannte Schicksale zutage. Im LETsDOK-Podcast treffen die Hosts auf einige der großen und aufstrebenden Filmschaffenden aus der Szene. Sie sprechen mit ihnen über Fragen, die sie umtreiben, wie man sich beispielsweise einem sozialen Mikrokosmos mit der Kamera nähert und wie viel Haltung oder gar Aktivismus Dokumentarfilmschaffende zeigen dürfen.

„60 Jahre türkische Musik in Deutschland – Cem Kaya über seinen Film ‚ Aşk, Mark ve Ölüm – Liebe, D-Mark und Tod‘"
37-minütige Folge in deutscher Sprache

Podcast-Host Philipp Eins spricht mit Cem Kaya über die Idee zum Film über ein besonderes Kapitel türkischer Musikgeschichte und -kultur. Dieses wurde in Deutschland nur begrenzt wahrgenommen. Der Regisseur erzählt von der Kollaboration mit den Ko-Autoren Mehmet Akif Büyükatalay und Ufuk Cam. Kaya, der 1976 in Schweinfurt geboren wurde, berichtet über das Aufwachsen in der türkischen Community, die Entwicklungen der Musik mehrerer Generationen, die u. a. durch politische Inhalte der Liedtexte protestierte. Sie thematisieren außerdem popkulturelle Strömungen.

3. Dokumentarfilme von Werner Herzog

Zahlreiche Spielfilme, beispielsweise mit Klaus Kinski in der Hauptrolle, aber auch viele Dokumentarfilme, wie „Mein liebster Feind“ – ebenfalls mit Protagonist Klaus Kinski machen Werner Herzog berühmt. Der deutsche Filmemacher blickt mit seinen 80 Jahren auf über 70 Filme und Bücher zurück. In den USA erlangt er Kultstatus, es gibt sogar Memes von ihm. In seinen Werken scheinen oft die Grenzen zwischen Fiktionalem und Dokumentarischem zu verschwimmen. Oft enthalten seine Dokus viele fiktionale, seine Spielfilme oft dokumentarische Elemente.

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Podcast; „Das E&U-Gespräch“

Im E&U-Gespräch sprechen Diplom-Pädagoge Markus und der Kunsthistoriker und Kurator Benjamin über zwei Themen aus Kunst und Kultur. „E“ für ernsthafte und „U“ für unterhaltende Kultur ist für die Podcaster keine starre Richtschnur, sondern ein Konzept, das es zu überwinden gilt.

Folge 063 – Sonderfolge – Werner Herzogs Dokumentarfilme
1,5-stündige Folge in deutscher Sprache

Podcast-Host Markus spricht mit seinem Gast Christian über Werner Herzogs Dokumentarfilme „Land des Schweigens und der Dunkelheit“ (1971), „Julianes Sturz in den Dschungel“ (1998), „Grizzly Man“ (2005) und „La Soufrière – Warten auf eine unausweichliche Katastrophe“. 
Sie unterhalten sich über den besonderen Duktus der Sprache und Bilder Werner Herzogs, die sowohl seine Dokumentar- als auch seine Spielfilme oft so faszinierend wirken lässt. Podcaster Markus erwähnt anerkennend, Herzog trete seinen Protagonist:innen sehr „menschenzugewandt“ gegenüber. Oft wählt der Filmemacher Grenzgänger:innen, deren Denkweise er selbst faszinierend findet und stellt diese in ihrer Komplexität vielschichtig dar. Markus und Christian thematisieren außerdem mögliche Gründe für Herzogs Bekanntheit in Deutschland und den USA.


 (Salome Hanselmann)

Tags: doknews

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